Böse Déjà-vus

Schulvorstellung und Workshopüber das Erbe nach 1945

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Institut für Widerstand im Postfordimsus mit dem Historiker Johannes Spohr

Inwieweit setzen sich im öffentlichen und privaten Leben in Deutschland nationalsozialistische Ideologien seit 1945 fort? Hat eine ausreichende Entnazifizierung wirklich stattgefunden? Was bedeutet es jetzt, 75 Jahre später einen Blick darauf zu werfen, aus der dritten, aus der vierten Generation heraus? Was ist in den Familien passiert? Wie haben sich die Nazi-Verstrickungen weitergetragen? Und was hat das alles mit den rechten Bewegungen in der Gegenwart zu tun?

Die (un-)heimliche Wiederkehr von rechter Täter:innenschaft ist der Ausgangspunkt der performativen Arbeit „Böse Déjà-vus“ vom Institut W.I.P. Sie versucht den Horror der ewigen Wiederholung einzufangen. Die Performance nimmt dabei sowohl sozialpsychologische Theorien des Erbes über Generationen hinweg, wie auch historische Tatsachen von offensichtlichen und versteckten Nazi-Identitäten in der deutschen Gesellschaft nach 45 bis heute in den Blick.

Als Einführung in die Performance findet zusammen mit dem Historiker Johannes Spohr ein Workshop über die Frage des Erbes zwischen den Generationen statt.

Im Anschluss an die Performance findet ein Nachgespräch mit den beteiligten Künstler:innen über das Stück und die darin aufgeworfenen Fragen statt.

Trailer

Eine Produktion des Instituts für Widerstand im Postfordismus in Kooperation mit Vierte Welt Berlin.
Von und mit Vega Damm, Elisa Müller, Julia Müller, Marcus Reinhardt, Johannes Spohr, Anna Helene Zöllner 

Regie: Elisa Müller
Dramaturgie: Vega Damm
Ausstattung: Michi Muchina
Technik: Santiago Doljanin
Öffentlichkeitsarbeit: Nora Gores
Inhaltliche Unterstützung: Elisa Steinfurt

Presse
„Sind Sie Deutsche?“, fragt die Person mit gruseligem Clownsgesicht auf der Bühne. Zaghaftes Nicken im Publikum. Bei der prompt und freudig ausgerufenen Antwort „Das finde ich guuuut“ macht sich instinktiv Unbehagen breit. Das will die Performance „Böse Déjà-vus“ in der Regie von Elisa Müller an diesem Abend in Berlin auch erreichen. Mit wenig Sätzen und viel Metaphorik zeigt die Vorstellung: Über die Nazi-Vergangenheit, über Tä­te­r*in­nen­schaft im privaten Umfeld zu sprechen ist schwer. Also wird von Generation zu Generation lieber geschwiegen. Oder eine geschönte Geschichte erzählt. Was macht das mit uns?

taz. die tageszeitung | Kultur | Festivalbericht | von Linda Gerner |10. Mai 2022

Über das Institut für Widerstand im Postfordismus
Das Institut arbeitet in einer Praxis der Intervention und Performance, es begreift sich als Mehrsparten-Gebilde, arbeitet performativ, installativ, interdisziplinär, partizipativ und diskursiv. Zentrale Mittel sind die (De-)Konstruktion von Fakten und Fiktionen, zunehmend auch Strategien des Absurden und Surrealen. Es sucht nach atmosphärische Übersetzungen, nach Ausdrucksweisen der unterschwelligen Unruhe, und nach Dramaturgien des Unheimlichen für Szenarien der Bedrohung: z.B. im Rahmen der Performances „Es ist nichts.“ (2018/19) und „Deep Time“ (seit 2022) zur Klimakatastrophe oder in Projekten (u.a. „Böse Déjà-vus“, „Trauma – rechte Zukunft/deutsche Geschichte(n), 2022) zur Wiederkehr traumatischer Vergangenheiten im Zusammenhang mit faschistischen Bedrohungen. Das Institut arbeitet von Berlin aus in unterschiedlichen ländlichen und städtischen Regionen (z.B. 2021 „Demmin, oh du mein …“, performativer Spaziergang mit Bürger:innen in Demmin, 2018/19 in Kooperation mit Theater Vorpommern). Biografisch ist es mit NRW verbunden, und wird dort 2024/25 mehrere Projekte durchführen, gefördert u.a. von der Robert-Bosch-Stiftung und der Bundeszentrale für polit. Bildung.

Wann

4. Oktober 2024
10.00: Schulvorstellung & Workshop

Wo

Q
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